Produkttest Kodak Pixpro 360 Grad Kamera
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Installation
Lässt sich das Gerät leicht installieren?
Hallo liebe Community!
Ich durfte die Kodak-360°-Kamera für Euch testen - hier meine Ergebnisse, die ich gerne mit euch teilen möchte.
Wir starten mit der Installation der Kamera. Diese beginnt mit dem Auspacken und dem Sichten des Lieferumfangs.
Schon gleich fällt auf, dass die Kamera überraschend klein und kompakt gestaltet ist.
Das Herzstück der Kamera ist die Weitwinkeloptik, die vor einer Beschädigung unbedingt zu schützen ist. Daher kann zum Transport eine Schutzkappe angebracht werden. Zum Filmen werden zwei Linsen mitgeliefert. Diese Linsen bzw. die Schutzkappe werden über ein Gewinde aufgeschraubt. Dieses Gewinde macht einen stabilen Eindruck und sollte eine höhere Lebensdauer als z.B. ein Klickmechanismus haben, wie man ihn von Schutzkappen an den Objektiven von Spiegelreflexkameras kennt.
Im weiteren Verlauf müssen Speicherkarte und Akku eingesetzt werden. Eine Speicherkarte wird nicht mitgeliefert, was jedoch meiner Meinung nach nicht schlimm ist. Es passen microSD-Speicherkarten in das Gerät, die man häufig sowieso schon auf Vorrat besitzt oder äußerst günstig kaufen kann. Ich verwende eine 16GB Class10 Card.
Im Lieferumfang ist ein Akku enthalten, der bereits geladen ist, sodass man direkt starten kann. Wie die Akkulaufzeit ausfällt wird sich im Laufe des Tests noch zeigen.
Das Anschalten der Kamera ist selbsterklärend, da die vier Bedienknöpfe mit Symbolen gekennzeichnet sind. Zur Menüführung gibt es eine großformatige Kurzbedienungsanleitung mit klaren Hinweisen.
Die Modi Foto und Video sind selbsterklärend. Was jedoch die verschiedenen anderen Funktionen und Einstellparameter machen, wird zu Beginn noch nicht ganz deutlich.
Ich lade mir die Smartphone-App herunter, die für iOS und Android kostenlos verfügbar ist. Die Kopplung der Kamera mit dem Smartphone erfolgt über WLAN. Dies kann einerseits ähnlich der Verbindung mit einem Router durch die Eingabe eines Passworts erfolgen. Eine praktische Alternative ist die NFC-Funktion. Dazu wird das NFC-fähige Smartphone einfach mit seiner Rückseite auf das gleichnamige Symbol an der Kamera gehalten. Die Kamera wird dadurch automatisch mit dem Smartphone gekoppelt und die App auf diesem gestartet. Dies erfolgt äußerst schnell und bequem, was mich begeistert hat. Was die App alles kann und wie deren Bedienbarkeit ausfällt, wird später noch genauer berichtet.
Die PC-Software muss von der Herstellerwebsite heruntergeladen werden. Ich empfehle als kleinem Tipp die Umstellung der Website auf Englisch, da diese dann meiner Meinung nach viel übersichtlicher gestaltet ist und auch gleich die ausführlichen Bedienungsanleitungen für Hard- und Software zu finden sind. Außerdem fällt auf, dass die Erklärungen in beiden Anleitungen aufgrund nicht klarer Übersetzungen sowie nicht optimaler Wortwahl im Deutschen viel verständlicher im Englischen sind (kleines Beispiel: Übersetzung Firewall = Feuerwand :-) ). Ich denke, dass der technikinteressierte Benutzer auch keine Probleme mit Erklärungen im Englischen hat und sich damit deutlich leichter tut.
Bedienung
Wie ist die Handhabung mit der App und die allgemeine Bedienung?
Zuerst teste ich den Betrieb der Kamera über die Smartphone-App.
Nach der Kopplung ist auf dem Smartphone der Live-Bildausschnitt der Kamera zu sehen. Der Benutzer hat innerhalb der App vollen Zugriff auf alle Einstellungen und Funktionen der Kamera. Dies vereinfacht die Bedienung meiner Meinung nach gerade am Anfang stark und hilft enorm beim Verstehen des Geräts.
Das Livebild wird zwar recht unscharf dargestellt, jedoch wird es flüssig und ohne Ruckeln übertragen, was viel wichtiger ist beim Finden der richtigen Kameraeinstellung.
Der Benutzer wählt die einzelnen Bedienmodi aus und auch seine bevorzugte Vorschauperspektive. Es gibt dabei verschiedenste Perspektiven - meine Favoriten sind das Fischauge mit dem gesamten Aufnahmebereich, sowie die Bildausschnitt-Perspektive, in der man sich durch ein Streichen über den Bildschirm umschauen kann.
Ferner werden innerhalb der App auch verschiedenste Betriebsdaten, wie z.B. der aktuelle Akkustand angezeigt.
Die App ist besonders dann super, wenn man die Kamera z.B. auf einem Helm befestigt hat und ohne den Helm abzunehmen den Modus wechseln will oder eine Aufnahme starten möchte.
Nach dem Beenden der Aufnahme von Bildern oder Videos können diese in der Galerie betrachtet werden. Auch ein Herunterladen dieser in den Smartphone-Speicher oder ein direktes Teilen auf Social-Media-Kanälen ist möglich. Dies ist vor allem beim Teilen von aktiven 360°-Aufnahmen wichtig, bei denen sich der Benutzer selbst umschauen kann, denn Facebook und Youtube erkennen dabei direkt, dass eine solche Funktionalität innerhalb der Aufnahme vorhanden ist.
Hierbei liegt ein kleiner Schwachpunkt der App. Diese hat häufig eine recht lange Wartezeit beim Laden der Aufnahmen. Auch ist es (technisch bedingt) nötig, dass die WLAN-Verbindung beim Teilen eines Bildes/Videos unterbrochen wird, da die Smartphones immer nur mit einem Gerät eine WLAN-Verbindung aufrecht halten können. Ich gehe jedoch davon aus, dass die Performance der App in diesem Bereich noch durch Updates verbessert wird.
Nachdem ich mich mit den Grundfunktionen vertraut gemacht habe, teste ich die Aufnahme mit der Kamera direkt (ohne App). Auf dem kompakten Schwarz-Weiß-Display am Gerät sind die aktuellen Einstellungen ersichtlich. Der Aufnahmemodus, sowie die Einstellungen werden über die Pfeiltasten vorgenommen. Der Bedienungsanleitung kann ich auch entnehmen, dass die übrigen Aufnahmemodi Zeitraffer, Zeitlupe, Schleife und Serienbildfunktion sind. Meine Tests konzentrieren sich dabei auf die Modi Video, Bild und Zeitlupe.
Ich teste dabei in verschiedenen Situationen, bei denen ich einen Einsatz der 360°-Aufnahme spannend finde. Dazu bin ich einerseits beim Sport unterwegs (Mountainbike), sowie zu Fuß beim Besuch von kulturellen Highlights. Diese Ergebnisse möchte ich euch gerne im Anschluss zeigen. Zuvor gebe ich noch kurz einen Einblick darin, wie ein Nachbearbeiten bzw. Teilen über die PC-Software erfolgt.
Die PC-Software zeigt sowohl Aufnahmen von der Festplatte, wie auch Aufnahmen von der Kamera direkt an. Ebenfalls sind auch das Anzeigen eines Live-Bildes sowie das Starten von Aufnahmen in der Kamera (vergleichbar mit der App) möglich.
Mit dem Nachbearbeiten, sowie dem Teilen von Videos innerhalb der PC-Software hatte ich einige Schwierigkeiten. Nach dem ausführlichen Lesen der Bedienungsanleitung wurden zwar einige Dinge klarer (z.B. dass durch einen Doppelklick auf das Kamera- bzw. Festplattensymbol das Quellverzeichnis der Aufnahmen geöffnet werden kann), jedoch bleiben einige Dinge noch unbeantwortet. Eine große Frage dabei ist z.B. warum man keine Filme von der Festplatte teilen kann, den gleichen Film direkt aus der Kamera jedoch schon (der SHARE-Button wird seltsamerweise nicht angezeigt).
Beim Teilen der Videos muss angegeben werden, in welcher Position gefilmt wurde. Dadurch kann festgelegt werden, wie die Blickrichtung beim Abspielen gewählt wird.
Die funktioniert prinzipiell recht gut, jedoch müssten meiner Meinung nach statt nur vier alle sechs möglichen Filmpositionen angegeben werden (ein Würfel hat ja bekanntlich vier statt sechs Stirnflächen!).
Neben dem direkten Teilen der Videos auf Facebook oder Youtube können diese auch innerhalb der PC-Software bearbeitet und abgespeichert werden. Hierbei kann die Perspektive gewechselt, Videos geschnitten und auch zusammengefügt werden. Ebenso ist es möglich, noch Korrekturen an Helligkeit, Kontrast usw. vorzunehmen.
Diese Punkte sind für mich die wichtigsten Funktionen zur PC-Bearbeitung. Weitere Details lassen sich am besten im Handbuch nachlesen und würden den Testrahmen zu weit dehnen.
Aber nun zum spannenderen Teil: Den entstandenen Beispielaufnahmen mit der Kamera. Ich habe dabei den Youtube-Upload genutzt und diese auch mit der gleichen Auflösung online gestellt, wie diese zuvor aufgenommen wurden. (Kleiner Tipp: Am meisten Spass beim Anschauen hat man, wenn man sich mit Smartphone in der Hand auf einen Drehstuhl setzt und sich so auf dem Video umschauen kann!)
- Unterwegs mit dem Mountainbike im Odenwald: Gefilmt wurde mit der mitgelieferten Helmhalterung in Frontalposition. In dieser Position sieht der Betrachter die Perspektive, die auch der Fahrer hat. Ja sogar kann man mit der Kamera einen maximalen Winkel von 235° einfangen, was im Vergleich zum Gesichtsfeld des Menschen (ca. 150°-160°) sogar ein erweitertes Blickfeld darstellt. Die Auflösung wurde hier auf 1080p eingestellt.
- In und an der Burg Breuberg:
Gefilmt wurde in derselben Position, jedoch im Zeitlupen-Modus. In diesem Modus wird mit 60 Bildern/s gefilmt und dieser mit 30 Bildern/s wiedergegeben. Leider ist die Auflösung auf 720p beschränkt, was das schlechte Bild erzeugt.
- Lauf durch das Tor am Schloss Johannisburg:
Gefilmt wurde hier aufgrund des fehlenden Selfie-Sticks mittels der zweiten Helmhalterung, das Band dient dabei einfach als Handschlinge. Jedoch in einer Position, die leider nicht über die PC-Software gedreht werden konnte. Die maximale Auflösung hier liegt bei 4k.
- Am Pompejanum:
Gefilmt wurde auch hier mit der Halterung über Band an der Hand. Jedoch um 180° gedreht. Diese Position kann die PC-Software verarbeiten. Die maximale Auflösung hier liegt bei 4k. Meiner Meinung nach eine sehr schöne Aufnahme und eine tolle Erinnerung an einen sommerlichen Sonntagsspaziergang!
Design
Wie gefällt das Gerät, Zubehör und das Ergebnis?
Die Kamera selbst besitzt ein optisch sehr ansprechendes und modern wirkendes Design. Die grundsätzliche Bauform ist ein Würfel, bei dem fünf der sechs Stirnflächen eine technische Funktion haben:
Auf der Oberseite befindet sich die Weitwinkeloptik mit dem Gewinde zum Aufschrauben der Schutzlinse bzw. -kappe. Außerdem sind dort noch zwei Mikrofone angebracht, durch die sich ein Stereo-Ton aufnehmen lässt.
Auf der Vorderseite befindet sich das kompakte Schwarz-Weiß-Display, auf dem sich die wichtigsten Einstellungen und Aufnahmedaten anzeigen lassen. Außerdem befindet sich darunter noch der NFC-Chip, über welchen die Kopplung mit dem Smartphone ermöglicht wird.
Auf der rechten Seite sind vier Bedienknöpfe angebracht, davon zwei kreisrunde und zwei Pfeiltasten. Meiner Meinung nach könnten die Pfeiltasten deutlich größer ausfallen, da zurzeit eine Handschuhbedienung nur schwer möglich ist.
Auf der Rückseite befindet sich ein weiteres Mikrofon und die Anschlüsse für Micro-USB, HDMI sowie der Speicherkartenslot. Außerdem wird in die vorhandene Gewindebuchse der Stift zur Befestigung der verschiedenen Halterungen eingeschraubt.
Die Unterseite ist mit einem aufklappbaren Deckel versehen, unter welchem sich der Akku befindet. Auch hier ist der Öffnungsmechanismus noch verbesserungsfähig, um das Öffnen z.B. mit einem Handschuh zu erleichtern.
Das Gerät wird mit einem sehr großen Umfang an Zubehör und verschiedensten Halterungen geliefert.
Diese sind vor allem Helm-, Lenker- und Klebehalterungen. Einige davon lehnen sich an den GoPro-Standard an und versprechen weitere Flexibilität. Leider ist entgegen der Beschreibung in meinem Lieferumfang keine Armverlängerung inbegriffen, wodurch ich für Handaufnahmen improvisieren musste. Außerdem fällt noch auf, dass sich bei der Verwendung der Helmhalterung mit Frontalposition an der Kamera weder der Akkudeckel öffnen, noch der Mini-USB-Anschluss erreichen lässt. Dies erfordert also ein Abschrauben der Kamera von der Halterung, um einen Ladevorgang zu ermöglichen.
Dies sind jedoch Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind, aber keinesfalls die Hochwertigkeit der übrigen Elemente infrage stellen sollen.
Beispielsweise macht die Ladestation für den Akku einen sehr durchdachten Eindruck. Diese wird hier ebenfalls über den Micro-USB-Standard verbunden und ist somit auch flexibel an z.B. das Smartphone-Ladekabel anschließbar.
Gesamtbewertung
Wie lautet das Gesamtfazit?
Mein abschließender Eindruck zur Kamera:
In der Hardware schon sehr stark - In der Software ist noch Luft nach oben!
Wie Ihr besonders am Video rund um das Pompejanum gesehen habt, lassen sich mit dem Kodak-Gerät wunderbare Aufnahmen machen.
Besonders das Filmen an sich macht einen großen Spaß, da die Bedienung einfach ist und sich der Benutzer keine großen Gedanken um die Position machen muss - dem Weitwinkelobjektiv sei Dank. Auch Die Bauteile im Lieferumfang machen einen soliden Eindruck.
Etwas ausbaufähig ist jedoch noch die Software dazu. Hierbei könnte dem Anwender noch etwas unter die Arme gegriffen werden, damit dieser schneller seine Aufnahmen gut nachbearbeiten kann. Ich denke aber, dass Kodak das noch in den Griff bekommen wird und freue mich auf die nächsten Updates.
Noch mehr freue ich mich auf den nächsten Urlaub in den Bergen und den Beginn der Segelflugsaison 2017. Denn für Aufnahmen mit solcher Aussicht und Panorama ist die Kodak PIXPRO SP360 4K auf jeden Fall jederzeit meine erste Wahl!