Produkttest Multifunktionsdrucker Epson EcoTank ET- 4550
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Installation
Lässt sich das Gerät leicht installieren?
Ohne Fleiss kein Preis. Der ET-4550 kommt in einem großen Karton daher. Der Drucker ist etwas breiter als ein normales DIN-A4 Gerät, weil die Tintentanks an der rechten Seite wie ein Anbau angebracht sind. Neben dem Drucker sind im Karton zwei Sätze Tintenflaschen, ein Stromkabel, ein TAE-Kabel für den Telefonanschluss zum Faxen sowie eine CD und eine gedruckte Kurzanleitung in diversen Sprachen. Trotz des üppigen Preises liegt selbstverständlich kein Anschlusskabel im Karton. Wer kein WLAN nutzen möchte, muss also noch ein Kabel kaufen, sofern sich keines mehr in der Bastelkiste findet.
Für die Installation sollte man sich gut eine Stunde Zeit nehmen. Als erstes gilt es einen Aufstellort zu finden, bei dem man gut die Tintentanks erreichen kann. Vorher sollte man den Drucker auf einen Tisch stellen. Das Gerät kommt aus dem Karton mit diversen Folien und blauen Klebestreifen verziert, mit denen bewegliche Teile gesichert sind.
Hat man den Drucker von allen Streifen und Schutzfolien befreit, sollte man die Tintenflaschen sortieren. Es liegen ein Satz reguläre Flaschen und ein Satz Starterflaschen im Karton, also insgesamt 8 Flaschen. Die Starterflaschen sind englisch mit „Initial Bottle gekennzeichnet.
Diese Flaschen werden für die Erstbefüllung benötigt. Die anderen vier Flaschen legt man beiseite, an einen trockenen, nicht zu warmen Ort. Beide Flaschensätze zusammen sollen eine Reichweite von ca 11.000 Seiten bei 5% Deckung ergeben. Nun kommen gerade wir Privatnutzer mit den 5% eher nicht hin, trotzdem wird der Tintenvorrat wohl bei den meisten Nutzern ein, zwei Jahre reichen.
Das weitere Vorgehen hängt vom Rechner und den Vorlieben ab. Wer ein CD Laufwerk im Rechner hat, kann einfach die CD einlegen. Das Installationsprogramm auf der CD erklärt wirklich Schritt für Schritt, was wann zu tun ist. Die Software von der CD lädt (bei vorhandenem Internetzugang) die neusten Treiber und Programme aus dem Internet, man installiert sich damit also keine Altlasten.
Wer kein optisches Laufwerk hat oder die Tinte vor dem Aufstellen am endgültigen Aufstellort einfüllen möchte, greift zunächst zur Kurzanleitung. Dort wird erklärt, wie man die Tinte in die Behälter füllt. Diesen Schritt kann man sehr gut vor dem Aufstellen am eigentlich Arbeitsplatz machen, weil man vermutlich auf dem Küchentisch mehr Platz hat und für alle Fälle schnell ein Küchentuch zur Hand ist. Der Drucker darf zu diesem Zeitpunkt nicht ans Stromnetz angeschlossen werden!
Das Auffüllen der Tanks ist eine saubere Sache. Lediglich beim Öffnen der Flaschenversiegelung muss man etwas aufpassen. Die Flaschen stehen leicht unter Unterdruck und das Alusiegel war bei einer meiner Flaschen sehr hartnäckig. Zum Entfernen der Siegel wird die Flaschenspitze abgeschraubt. Das ist der einzige kritische Moment bei den Flaschen, wenn die Flasche ohne Spitze umfällt, hat man ein ernstes Problem. Ausgelaufene Tinte läßt sich schlecht wegwischen!
Wenn die Spitze wieder aufgeschraubt ist, ist die Gefahr gebannt. Beherzt kopfüber in den Tintentank halten und immer wieder leicht drücken. Ohne die Nachhilfe läuft die Tinte nicht aus der Flasche...
Die Starterflaschen passen genau in die Tanks rein. Bei den Farben sieht man auch, wenn die Flaschen leer sind. Das Schwarz ist, wie bei EPSON üblich, eine pigmentierte Farbe und man sieht der Flasche den Füllstand nicht an. Beim späteren Nachfüllen ist das zu beachten. Beim Verschließen der Tanks kann man die Ränder etwas mit Küchenpapier abwischen, muss man aber nicht. Die Gummistopfen sind sehr dicht. Nun kann das Gerät am endgültigen Platz aufgestellt werden. Ich habe die Kabel an der später schwer zugänglichen Rückseite schon mal vorher eingestöpselt.
Der einfachste Weg zur Inbetriebnahme ist die CD, ansonsten sollte man sich bei EPSON das „Product Setup 1.0“ herunterladen, das aus mir unklaren Gründen bei den Handbüchern zu finden ist. Hier der direkte Link.
Das „Product Setup“ lädt alle nötigen Treiber und die Dienstprogramme von EPSON nach, benötigt also eine funktionierende Internetverbindung. Im Gegensatz zum Programm von der CD beginnt das „Product Setup“ an dem Punkt, wenn der Drucker an den Rechner oder an das Netzwerk angeschlossen wird. Vorher muss man dem Drucker am Gerät einmal die Sprache, das Land (wichtig für die Faxfunktion!) und die Uhrzeit auswählen. Danach wird die Befüllung des Tintensystems initiiert. Das dauert ca 20 Minuten.
Nach dem Befüllen des Tintensystems wird ausgewählt, wie der Drucker angeschlossen werden soll. Neben Ethernet stehen auch WLAN und USB zur Verfügung. USB ist nur dann sinnvoll, wenn nur ein Computer vorhanden ist und man auch nicht mit Smartphone oder Tablet drucken möchte. Denn das funktioniert nur bei Anschluss im Heimnetz.
Angesichts des Preises wird der ET-4550 sicher meist als Familien- oder Bürodrucker eingesetzt und muss daher in das Netzwerk integriert werden. Das Arbeiten mit Windows-Druckerfreigaben ist fehlerträchtig und der freigebende Rechner muss bei Nutzung auch eingeschaltet sein. Der Anschluss erfolgt idealerweise mit Ethernetkabel, aber WLAN geht selbstverständlich auch. Die Frage des Installers nach der Anschlussart bezieht sich übrigens immer auf den Drucker, nicht wie der Computer im Netzwerk angeschlossen ist. Das WLAN Setup muss direkt am Drucker erledigt werden, auch hier leistet die Software von der CD Hilfestellung.
Danach kommt die Abfrage, ob im folgenden nur der Computer oder Computer und Drucker eingerichtet werden sollen.
Diese Abfrage zeige ich hier noch mal so ausführlich, weil die meisten Käufer den Drucker mit mehr als einem Rechner nutzen wollen. Beim ersten Rechner wird „Computer und Drucker“, bei allen weiteren nur „Nur Computer“ ausgewählt. Und zwar unabhängig davon, ob in der unteren Auswahl „Nur Computer“ bereits der Drucker angezeigt wird. Der wird nämlich auch angezeigt, wenn er noch gar nicht komplett eingerichtet ist.
Der Rest der Einrichtung ist selbsterklärend. Ob man den Drucker für Cloud-Dienste freigibt oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Apps für Smartphones und Tablets können die Cloud-Dienste teilweise nutzen, funktionieren aber grundsätzlich auch ohne Cloud-Einsatz. Der Drucker muss lediglich im Heimnetzwerk verfügbar sein, also über Ethernet oder WLAN genutzt werden.
Es stehen alle gängigen kommerziellen Cloud-Dienste zur Verfügung, leider nicht das freie System Owncloud. Ganz praktisch ist das Scannen direkt an die eigene Mail-Adresse. Man erhält dann eine Mail mit dem Dokument als PDF.
Die Einrichtungssoftware hinterläßt je nach Auswahl bis zu fünf Icons auf dem Desktop und natürlich ist der frisch installierte Drucker der Standarddrucker geworden. Neben dem Druckertreiber wird auch ein Faxtreiber installiert. Wer nicht Faxen möchte, wird den in der Systemsteuerung schnell wieder los. Die beiden Programm EPSON Scan und Epson Easy Photo Print sind sinnvoll. Das Easy Photo Print wird vom Setup-Programm ganz am Ende wahlweise installiert, es kann aber auch jederzeit später bei Epson auf der Webseite heruntergeladen werden. Über den Sinn der übrigen installierten Software kann man streiten. Alle Programme, die erst im letzten Schritt der Einrichtungssoftware installiert werden, können später bei Nichtgefallen gefahrlos wieder deinstalliert werden.
Bedienung
Wie gut lässt sich das Gerät bedienen?
Die Bedienung unterteilt sich in zwei Bereiche, einmal die Bedienung am Gerät und dann über die Treiber und Software. Fangen wir mit dem Gerät an.
Es gibt ein mittelgroßes monochromes Display und viele Tasten. Das Display ist sehr hell und die schwarze Schrift gut lesbar, die Beschriftung der Tasten hätte heller ausfallen können. Und man braucht die Tasten ständig, denn das Display hat keine Touchfunktion, was man in dieser Preisklasse (Listenpreis 569 Euro, Straßenpreis ca 450 Euro) erwartet hätte. Man hangelt sich mit den Pfeiltasten, „OK“ und der „Zurück“ Taste durch die Auswahlen. Da das Display auch nur vier Zeilen darstellt, ist das leider nicht immer übersichtlich. Besonders bei den Einstellungen für WIFI und FAX ist das ärgerlich, denn da gibt es Einiges einzustellen, wenn man diese Features nutzen möchte. Immerhin sind die wichtigen Tasten mit Ausnahme der Starttasten ganz rechts mit einem weißen Rahmen um Display und Tasten optisch hervorgehoben. Dennoch enttäuscht mich das Bedienfeld.
Ganz wichtig bei einem Drucker ist die Papierzufuhr. Und auch hier folgt die nächste Enttäuschung. Es gibt genau eine Papierzufuhr und das ist die Papierkassette. Die ist geschlossen, also staubgeschützt und hat ein Fassungsvermögen von 150 Blatt bei 80gr Papier. Es gibt keinen Einzelblatteinzug, kein extra Fach für Briefpapier oder Fotopapier. Bei Verwendung von Fotopapier in Postkartengröße (Standard für Fotodruck bei der Android App) muss man erst das A4 Papier aus der Kassette nehmen, die Papierbegrenzer umstellen und dann das neue Papier einlegen.
Nach jedem Einsetzen der Papierkassette kann man am Drucker durch Druck auf die „Pfeil-Rechts“ Taste die Papiersorte ändern. Und das sollte man auch machen, denn wenn der Drucker glaubt, es sei ein anderes Papier im Gerät als beim Druckauftrag ausgewählt, dann druckt er nicht, solange man nicht bestätigt, es sei das richtige Papier im Drucker. Immerhin gibt es bei dieser „Fehlermeldung“ auch die Möglichkeit, z.B. einen Druckauftrag für A6 Fotopapier nachträglich auf A4 zu ändern und drucken.
Kommen wir zur Software. Wer z.B. das ControlCenter von Brother gewohnt ist und dort alles unter einem „Dach“ vorfindet, wird beim ET-4550 enttäuscht. Es gibt zwar die Software „My Portal“, aber die ist nur den einzelnen Programm übergestülpt. Es gibt zwei wesentliche Programme, die man braucht. Das wäre das Programm zum Scannen, „EPSON Scan“ und das optional installierbare „Epson Easy Photo Print“. Letzteres ist im Design und in der Funktion recht ähnlich wie die Fotodrucksoftware, die Canon seinen Druckern beilegt. Die Software „EPSON Scan“ ist im „Professionellen Modus“ sehr mächtig, allerdings kann man nicht alle Funktionen auswählen, weil der Scanner des ET-4550 z.B. keine Durchlichteinheit besitzt. Im „Büromodus“ kommt man aber schnell zu brauchbaren Ergebnissen. Die Software „Epson Easy Photo Print“ bedient sich etwas altbacken, macht aber das, was sie soll, nämlich Photos drucken. Sehr gut sind die Möglichkeiten, Papier sparend mehrere Fotos auf einem A4 Blatt zu drucken.
Kurios: Wer Brothers ControlCenter liebt, wird großes Gefallen an der Android App „iPrint“ finden. Hier sind alle Funktionen unter einem Dach, auch Funktionen wie Düsentest usw. sind schnell erreichbar. Warum EPSON die PC Software nicht ähnlich übersichtlich gestaltet, bleibt mir ein Rätsel.
Windows 10 Nutzer können neben der normalen Software auch die App „Epson Print und Scan“ aus dem Windowsstore nutzen. Diese funktioniert übrigens auch auf Rechnern oder Tablet PCs, auf denen man die normale Software- und Treiber-Installation nicht durchgeführt hat. Für das Windows Tablet, mit man sich Fotos anschaut und diese evtl. gleich ausdrucken möchte, ist das eine praktische Sache und belastet das meist schwachbrüstige Gerät nicht unnötig.
Dennoch muss sagen, dass besonders die Bedienung am Gerät selber enttäuscht und nicht mehr zeitgemäß für ein Gerät dieser Preisklasse ist. Die Wettbewerber bieten schon bei deutlich billigeren Geräten große Touchdisplays an. Die Software-Ausstattung ist gut, wirkt aber etwas zusammengewürfelt. Jede App, jedes Programm sieht total anders aus und bedient sich anders. Das reicht nicht für fünf Punkte.
Funktionen
Welche Funktionen hat der Drucker? Wie leicht fällt die Nutzung?
Der Drucker ist ein 4 in 1 Gerät. Er kann Drucken, Kopieren, Scannen und Faxen. Letzteres verliert immer mehr an Bedeutung, aber in einigen Branchen wird das Fax nach wie vor intensiv eingesetzt.
Fangen wir mit dem Drucken an, denn das ist ja die wichtigste Funktion des Gerätes. Beim Drucken stehen neben Umschlägen drei Papiersorten zur Auswahl. Normalpapier, „EPSON MATTE“ (mattes Fotopapier 167gr) und „EPSON Premium Glossy“, ein mit 255gr ziemlich dickes Hochglanzfotopaier. Folien oder Transferfolien für den Textildruck (seitenverkehrte Bedruckung) kennt der Treiber nicht. An vorgefertigten Qualitätsstufen gibt es „Standard“, „Standard Vivid“, „Stark“ und „Entwurf“. In der Einstellung „Stark“ tränkt der Drucker das Papier förmlich, während man im Modus „Entwurf“ einen so blassen Ausdruck erhält, dass man an einen Aprilscherz glaubt.
Die Auswahl des richtigen Papiers ist extrem wichtig, da der Druck entsprechend optimiert wird. So kann man beim Hochglanzpapier nur noch die Qualitäten „Standard“ und „Stark“ auswählen und bei beiden Möglichkeiten sieht der Fotodruck gleich gut aus.
Die Druckqualität ist sehr gut, mit Ausnahme der Einstellung „Entwurf“, die einfach für viele Zwecke unbrauchbar ist. Der Text ist gestochen scharf lesbar, die Druckauflösung ist sehr gut, das Ausbluten fällt selbst auf billigem Papier schwach aus. Zur Tinte und zum Papier gibts später noch mehr. Der Fotodruck gefällt mir sehr gut, allerdings sind die Bilder ein wenig zu dunkel. Ich habe einige Bilder ausgedruckt und mit Abzügen von Fotodiensten verglichen. Natürlich erkennt man die Ausdrucke des ET-4550 sofort, nicht wegen der Farben, sondern weil der Drucker keinen randlosen Druck beherrscht. Das ist ziemlich schade, gerade wenn man A6 Abzüge drucken möchte, denn da tun die ca 5mm Rand pro Kante schon weh. EPSON empfiehlt natürlich nur das eigene Fotopapier und das ist im Vergleich zu anderen Fotopapieren etwas „weißer“. Ich hatte das Papier schon öfter gekauft, da es auch mit Canon und Brother sehr gut funktioniert.
Die Druckgeschwindigkeit: Der Hersteller gibt 13 Seiten pro Minute bei S/W an. Lesen ist gut, Kontrolle ist bekanntlich besser. Beim Druck eines 10 Seiten Dokumentes dauerte es ca 13 Sekunden, bis die erste Seite gedruckt abgelegt wurde und nach 55 Sekunden lag der ganze Druckjob in der Papierablage. Das ist ein guter Wert, der auch von Laserdruckern kaum unterboten wird, da diese sich ja erst aufheizen müssen, bis der erste Druck erfolgen kann. Übrigens legt der ET-4550 die Seiten standardmäßig in der richtigen Reihenfolge ab, druckt also die letzte Seite als erste. Das gefällt mir sehr gut! Mein bisher genutzter Drucker druckt ähnlich schnell, aber bis zur ersten Seite braucht er fünf Sekunden länger. Und oft druckt man ja nur eine Seite.
Nicht unerwähnt bleiben darf die Duplexeinheit des Druckers. Die wird mit der Auswahl „2-seitiges Drucken Auto“ aktiviert. Die Druckzeit verlängert sich deutlich, denn das Wenden des Blattes dauert ein wenig. Dafür spart man Papier und schon damit die Umwelt. Bei Briefen kann dadurch auch evtl. Porto gespart werden. Also eine sehr nützliche Ausstattung.
Zum Kopiermodus gibt es eigentlich wenig zu sagen. Wahlweise die Originalseite auf das Vorlagenglas legen oder in den Dokumenteneinzug und auf eine der beiden START-Tasten drücken. Auch hier fällt auf, dass die Kopien etwas dunkler als das Original geraten. Das kann man im KOPIE Menue ausgleichen, wenn es erforderlich ist. Dort kann unter dem Namen „ID-Karte“ auch ein Modus für die Papier-sparende beidseitige Kopie von Ausweisen oder Plastikkarten auf einem Blatt ausgewählt werden. Der Kopiermodus ist praktisch für anspruchslose Originale, von denen man schnell eine Kopie braucht, ohne dass man einen PC starten möchte. Fotos sollte man nicht kopieren, sondern scannen, evtl. nachbearbeiten und dann ausdrucken.
Allein zum Scannen könnte man einen ganzen fünfseitigen Artikel schreiben. Die Windows-Software „EPSON Scan“ scheint EPSON auch bei den teuren Fotoscannern einzusetzen. Einige Schaltflächen sind ohne Funktion, weil der ET-4550 z.B. die Betriebsart Durchlicht (für Dias oder Negativstreifen) beherrscht.
Die Software hat drei Modi: Im „Standard Modus“ gibt es fünf vorgefertigte Profile für Fotos, Abbildungen, Zeitschriften, Zeitungsartikel und Strichzeichnungen. Damit deckt die Software nahezu alle Anwendungen im Familienbereich ab. Im „Büromodus“ erstellt die Software möglichst einfach PDFs von Dokumenten fester Größe. In diesem Modus kann ohne die Vorschau gescannt werden, was Zeit spart. Leider habe ich keine Möglichkeit gefunden, wie man die Software zur Texterkennung „überreden“ kann. Im „professionellen Modus“ kann und muss man vieles selbst einstellen. Per Default waren der Farben in diesem Modus etwas flacher als im Büromodus. Aber in diesem Modus kann man wirklich fast alles einstellen, was man beim Scannen einstellen möchte.
Insgesamt liefert der Scanner ganz gute Ergebnisse, ist aber relativ langsam. Die Software zum Scannen gefällt mir sehr gut. Wer kein Lust hat, für einfache Aufgaben viel zu experimentieren, kommt in den Modi Standard und Büro schnell zum Ziel. Wer alte Fotos in möglichst bester Qualität digitalisieren möchte, kommt im professionellen Modus auf seine Kosten.
Die Faxfunktion habe ich nur ganz kurz ausprobiert, da ich sie nicht benötige. Zum Anschluss wird ein analoger Anschluss oder ein analoger Port an einem Router oder TK-Anlage benötigt. Diese sind oft auch a/b-Port gekennzeichnet. Wer sich beim Einrichten des Gerätes die Mühe gemacht hat, aus der langen Länderliste Deutschland aus zu wählen, hat beim Fax schon mal eine gute Grundkonfiguration. Diese ist nur in wenigen Fällen beim Betrieb mit TK-Anlagen zu ändern. Gefaxt wird über einen extra eingebundenen Druckertreiber des ET-4550.
Wer einen IP-Anschluss nutzt, sollte evtl. die Fehlerkorrektur ECM ausschalten und die Übertragungsgeschwindigkeit auf 9.600 BPS begrenzen.
Auch bei den Funktionen gibt es Punktabzug wegen des fehlenden Randlosdruckes, der fehlenden Texteinbettung in PDFs und dem eingeschränkten Papierhandling. Flexibles Papierhandling und der Text im PDF sollten bei einem Bürodrucker dieser Preisklasse selbstverständlich sein.
Design
Wie gefällt Dir das Design?
Das Design des ET-4550 ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig. Das liegt an den Tintentanks, die rechts am Gerät wie Anbau angebracht sind und so ein wenig wie ein Fremdkörper wirken. Aber die Art der Anbringung der Tanks ist ganz praktisch. Hier liegt also ein praktisches Beispiel der Kategorie „Form follows Function“ vor und daran ist nichts auszusetzen.
Angenehm ist die matte Kunststoffoberfläche. Sie ist unempfindlicher als die Klavierlackoptik anderer Hersteller, auf der man jeden Fingerabdruck sofort sieht.
Das Design ist eher konservativ, aber ideal und unauffällig für Büro oder Heimarbeitsplatz. Mir gefällt es und es gibt die volle Punktzahl!
Toner
Wie ist die Qualität des Toners?
Toner?
Toner hat der Drucker natürlich nicht. Die Tinte des ET-4550 kommt in großen Flaschen daher. Die regulären Flaschen enthalten jeweils 70ml Tinte und sollen damit 6.500 Seiten durchhalten. Die schwarze Flasche enthält die doppelte Menge und soll es bei 5% Schwärzung auf etwa 6.000 Seiten bringen. Insgesamt gibt EPSON für die mitgelieferte Tinte des Gerätes 11.000 Seiten Reichweite an. Diese Reichweiten werden mit Normseiten bei 5% Deckung ermittelt und die Werte können natürlich stark von der eigenen Erfahrung abweichen. Ein Familiendrucker wird z.B. wenig Briefe, aber viele bunte Bilder und Fotos drucken und dann liegt die durchschnittliche Deckung deutlich über 5%.
Ein Satz der EPSON Tinte kostet etwa 50 Euro, also kaum mehr, als bei anderen Druckern ein einzigen Satz Originalpatronen kostet. Rechnet man für den Satz nur mit 5000 Seiten Reichweite, so würde eine Seite nur EINEN Cent kosten. Das ist eine starke Ansage und bei anderen Druckern oft nicht einmal mit kompatiblen Patronen zu erreichen.
Natürlich geht es noch billiger, denn es gibt auch für diesen Drucker kompatible Tinten zum Preis von ca 20 Euro pro Satz. Hier muss man aber aufpassen, denn oft haben die Flaschen andere Füllmengen als die Flaschen von EPSON und wenn man dem Drucker mitteilt, man habe nachgefüllt, rechnet der natürlich mit den Originalfüllmengen. Das Gerät hat bauartbedingt keinen Füllstandsensor und rechnet stattdessen den Verbrauch hoch. Daher auch der penetrant erscheinende Hinweis, den Füllstand der Tintentanks zu kontrollieren. Ein Leerlaufen der Tintenzuführung zum Druckkopf ist unbedingt zu vermeiden – eingeschlossene Luftbläschen in den Schläuchen wird man schwer wieder los. Die Original-Tinte ist ziemlich wischfest und dem Textmarkereinsatz steht wie bei einem Ausdruck vom Laserdrucker nichts im Wege.
Angesichts des sehr günstigen Druckpreises mit der Originaltinte halte ich das Sparpotential mit Fremdtinte für nicht lukrativ. Die EPSON Tinte druckt, wie eingangs erwähnt, sehr gut. Im Druckmodus Standard scheint schwarze Schrift kaum durch. Das war bei den kompatiblen Patronen meines Brothers mit normalen Papier immer anders. Aus dem Grund benutze ich für hochwertige Ausdrucke schon länger 90gr Papier, meist von der Marke Papyrus. Zu Beginn des Testzeitraum war mir dieses Papier aber ausgegangen. Bis wieder neues Papier da war, hatte ich einige Ausdrucke auf einem billigen Sonderangebotspapier (80gr) gemacht. Die Schrift war auch auf diesem Papier ganz ordentlich. Generell ist es meist so, dass hochwertige Papiere eine glattere Oberfläche haben. Die Tinte dringt nicht so tief in das Papier ein, die Konturen sind schärfer und der Druck scheint auf der Rückseite weniger stark durch.
Nun wollte ich wissen, wie sich das mit der Tinte des ET-4550 verhält. Daher habe ich sowohl mit dem Billigpapier als auch mit dem „Opti Premium 90gr“ von Papyrus eine passender Testseite von der Webseite Druckerchannel.de ausgedruckt und den Tropfentest gemacht.
Schon der Vergleich der beiden Rückseiten nach dem Ausdruck zeigt klar, dass sich die Qualität beim Papier lohnt. Beim Billigpapier scheinen sowohl Schwarz als auch die Farben so stark durch, dass eine beidseitige Verwendung des Blattes ausgeschlossen ist. Bei einem Drucker, der beidseitig bedrucken kann, ist das natürlich blöd. Beim Opti Premium erkennt man nur die größeren Flächen schemenhaft auf der Rückseite.
Nun kam in jedes Quadrat für den Tropfentest ein Tropfen Wasser. Und hier die Ergebnisse nach 12 Stunden Trocknung:
Man sieht deutlich, wie die Tinte durch die Wassereinwirkung beim billigen Papier sehr viel stärker verläuft als beim Markenpapier. Da das Markenpapier dank des Duplexdruckes beidseitig verwendet werden kann, relativiert sich auch der Mehrpreis für dieses Papier.
Gesamtbewertung
Wie lautet das Gesamtfazit?
Selten fiel mir ein Gesamtfazit so schwer. Der ET-4550 ist ein tolles Multifunktionsgerät und extrem preiswert in seinen Folgekosten. Alles, was kann, kann er ganz gut. Also ein echter Allrounder. Leider kann er aber nicht alles, was bei preiswerteren Geräten anderer Hersteller schon Standard ist. Da wären besonders der fehlende randlose Druck für Fotos und die zweite Papierkassette für ein flexibleres Papierhandling zu erwähnen. Und ein Touchdisplay ist bei Druckern ab 200 Euro auch schon Standard geworden.
Und da stellt sich mir die Frage, für wen der Hersteller eigentlich ein Multifunktionsgerät konzipiert, das einen Listenpreis von 569 Euro und einen aktuellen Verkaufspreis von ca 450 Euro hat? EPSON bewirbt das Gerät als ideal für kleine Büros
Für den Einsatz als rundum guter Familiendrucker fehlt die Möglichkeit, randlose Fotos zu drucken. Auch die Fähigkeit, schnell zwischen A4 Papier und 10x15 Fotopapier zu wechseln, wäre wünschenswert. Für den Einsatz im Büro ist die vorhandene Papierkassette eigentlich zu klein und auch hier fehlt eine zweite Kassette für den schnellen Wechsel auf das Briefpapier. Im Büro stört man sich evtl. auch noch am langsamen Scanner und der fehlenden Texteinbettung in gescannten PDFs.
Kurz gesagt: Er ist eigentlich für keinen Einsatzzweck so richtig perfekt. Daher auch nur vier von fünf Sternen. Perfekt ist nur das Sparpotential und damit ist auch klar, dass dieser Drucker angesichts seines Preises nur dann die richtige Wahl ist, wenn man viel druckt. Das ist meist im Büro der Fall. Aber atürlich ist der Drucker auch für Privatpersonen geeignet, die viel drucken. Ich selbst bin ehrenamtlich in einem Verein, einer Genossenschaft sowie einer Partei tätig und drucke dadurch deutlich mehr aus als der durchschnittliche Privatnutzer. Für mich ist das Gerät daher ideal und ich kann mit den „Macken“ und fehlenden Eigenschaften gut leben.