Produkttest Quigo Plus Kreuzlinien-Laser
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Installation
Wie leicht lässt sich das Gerät einstellen?
Nachdem das Paket mit dem Bosch Quigo Plus bei uns zu Hause eingetroffen ist, habe ich mich gleich am Abend daran gemacht, den Kreuzlinien-Laser genauer unter die Lupe zu nehmen, um für die anstehenden Arbeiten im Haus gewappnet zu sein.
Der Bosch Quigo Plus wird einem Bosch typischen grünen Karton ausgeliefert, in welchem man folgende Teile (Lieferumfang) vorfindet:
- Bosch Quigo Plus Kreuzlinien-Laser
- 2 Batterien (AAA)
- Stativ
- Laser-Zieltafel
- 2 (verschieden sprachige) Bedienungsanleitungen
- 1 Laser-Warnschild (gelber Sicherheitsaufkleber)
Alle Einzelteile waren zum Schutz separat in Tüten verpackt. Das mitgelieferte Stativ macht auf den ersten Blick einen qualitativ hochwertigen Eindruck. Die Stativ-Beine sind aus Metall. Das Aufstellen und Ausrichten geht Dank der eingebauten Dosenlibelle relativ einfach.
Der Quigo Plus macht auf den erstem Blick, auch durch seine Haptik, nicht den Eindruck eines hochprofessionellen Gerätes. Er wirkt nicht billig, aber es fehlt - angesichts des Plastikgehäuses - der "letzte Schliff", um einen professionellen Eindruck zu hinterlassen. Das ist aber erstmal nur der 1. optische Eindruck meinerseits.
Nach dem Auspacken geht es nun darum, den Kreuzlinien-Laser in Betrieb zu nehmen. Der erste Schritt dafür ist das Einlegen der Batterien. Dafür wird der Deckel des Batteriefaches geöffnet und die 2 Batterien vom Typ "AAA" werden in das Fach, entsprechend der Beschriftung (+/- Pole beachten), eingelegt. Dabei fällt auf, dass der Schließmechanismus des Deckels nicht sehr stabil wirkt und es leicht passieren kann, dass sich der Deckel öffnet, wenn man den Kreuzlinien-Laser unglücklich zu fassen bekommt.
Unter Beachtung der Sicherheitsrichtlinien aufgrund des eingesetzten Laser-Technik, kann das Gerät nun eingeschaltet werden. Lt. Bedienungsanleitung soll der Quigo Plus dafür auf eine waagerechte Unterlage oder dem waagerecht ausgerichteten Stativ befestigt werden. Die präzise Auswahl der entsprechenden Unterlage bzw. das Ausrichten des Stativ hat auch seinen Hintergrund: der Quigo Plus arbeitet mit einer Nivellierautomatik, welche den Laser im Innern des Geräts automatisch, nach dem Aufstellen und Einschalten, ausrichtet. Die Automatik arbeitet mit einer Toleranz von +/- 4°. Das bedeutet folgendes: sofern die waagerechte Ausrichtung der Unterlage/Stativ nicht 4° über~ bzw. unterschreitet, werkelt die Nivellierautomatik des Quigo Plus innerhalb von ca. 2 Sekunden problemlos. Danach kann man bereits das Laserkreuz auf der Oberfläche (Wand o.ä.) direkt vor dem Gerät erkennen. Alles in allem eine wirklich unbestrittene einfache Installation des Gerätes. Klasse!
Sollte die Ausrichtung außerhalb des 4° Bereiches liegen, kann die Nivellierautomatik ihren Dienst nicht verrichten und der Laser blinkt so lange, bis dieser wieder waagerecht aufgestellt ist.
Nun sollte die im Lieferumfang enthaltene Laser-Zieltafel zum Einsatz kommen. Warum? Mit Hilfe dieses einfachen kleinen Teils richtet man den Kreuzlinien-Laser im Lot zum "angestrahlten" Objekt (also bspw. einer Wand) aus. Ist der Laser nämlich nicht im Lot ausgerichtet, haben die auf den Skalen vorhandenen Markierungen in der Projektion unterschiedliche Abstände. Daher macht man sich die Zieltafel zur Nutze und richtet den Laser entsprechend aus. Je nach Abstand des Lasers zu einer Wand (als Beispiel), kann die Ausrichtung auch etwas länger dauern, wenn man öfters nachjustieren muss oder man richtet den Laser mit 2 Personen aus. Einer am Laser und der andere mit der Zieltafel an der Wand. Der Laser ist korrekt ausgerichtet, wenn die senkrechte Laser-Linie beide rote Linien der Zieltafel überdeckt.
Sind diese Schritte geschafft, kann die Arbeit mit dem Quigo Plus beginnen!
Bedienung
Wie leicht fällt die Handhabung?
Die Bedienung der Quigo Plus ist mehr oder weniger ein Kinderspiel: den Kreuzlinien-Laser an einer passenden Stelle im Raum für die anstehenden Arbeiten aufstellen, sodass die benötigten Linien (senkrecht, waagerecht) an den gewünschten Positionen (Wand, Oberfläche) zu sehen sind und los geht's!
Los geht's mit dem Anzeichnen von benötigten Bohrlöchern, welche waagerecht zueinander ausgerichtet sein müssen, los geht's mit dem Anzeichnen von Bezugslinien beim Fließen oder aber los geht's mit dem Markieren der Stoßkanten beim Tapezieren von Wänden. Letzeres war bisher evtl. immer mit dem Lot erledigt worden oder aber mit mehreren Bleistiftmarkierungen mit Hilfe einer Wasserwaage.
Diese "Mühen" kann man sich mit dem Bosch Quigo Plus ersparen. Nun stellt man den kleinen Kasten einfach vor das zu bearbeitende Objekt, schaltet ihn durch das Hochschieben des "Sichtschutzes" an der Vorderseite des Gerätes ein und schon wird ein Achsenkreuz, mit Unterteilungen an den beiden Achsen, an die Wand projiziert. Der Öffnungswinkel der projizierten Kreuzlinien beträgt ca. 71,5°. Bei einem Abstand von 50 cm zu einem Objekt betragen die Achsenlängen jeweils ca. 72 cm.
Bei einem Abstand von ca. 4 Metern erreicht man schon eine Achsenlänge von ca. 5,7 m.
Allerdings muss man - meiner Meinung nach - bei diesem Prozedere schon ein paar Abstriche machen:
das mitgelieferte Stativ erreicht beim kompletten Auseinanderziehen der Stativ-Füße inkl. der max. Erweiterung durch das Hochdrehen der Mittelsäule maximal eine Höhe von ca. 119 cm (Schnellwechselplatte). Mit dem aufgesetzen Quigo Plus erreicht die Oberseite dessen eine Höhe von ca. 125,5 cm. Wenn man nun noch die +/- 4° mögliche Neigung für die Nivellierautomatik mit dazu nimmt, ist man regulär meist immer unter Kopfhöhe bzgl. der waagerechten Laserlinie. Mit "Regulär" meine ich dabei, dass die Kreuzlinien nur bei einer möglichen automatischen Nivellierung ohne Blinken projiziert werden.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass das Stativ im Einsatz einen relativ wackeligen Eindruck hinterlässt. Es steht zwar sicher, aber beim Ändern der Höhe durch das Hoch/Runterdrehen der Mittelsäule oder aber beim Arretieren der Höhe durch die entsprechende Feststellschraube, kommt das Stativ schnell ins Wackeln. Fairerweise muss man im Hinblick auf den Preis dieses Gesamtpaketes sagen, dass eine Beschwerde über dieses Stativ schon "Jammern auf hohem Niveau" wäre. Alles in allem ist die Kombination aus Quigo Plus und Stativ gut brauchbar!
Verlässt man bei einer größeren Neigung (> +/- 4°) den Bereich für die automatische Nivellierung, fangen die Kreuzlinien an zu blinken. Das Zeichen, dass die automatische Nivellierung nicht möglich ist. Gleiches tritt auf, wenn man analog zur Vertikalen auch in der Horizontalen neigt, um bspw. schräge Linien an eine Wand zu projizieren.
Man kann auch in diesem Zustand (Blinken) die Laserlinien an entsprechende Objekte projizieren, allerdings würde mich persönlich das ständige Blinken stören. Eine Möglichkeit, das Blinken auszuschalten, würde ich recht praktisch finden. Somit bleibt ein sicherlich großer, aber begrenzter Einsatzbereich für den Bosch Quigo Plus, sofern man nicht ständig blinkende Kreuzlinien in seinem Blickfeld bei der Arbeit haben möchte.
Anerkennend ist hervorzuheben, dass auch im Außenbereich, bei recht hellem Tageslicht, die Linien zu sehen sind. Zwar nicht so deutlich wie im Innenbereich, aber dennoch so, dass man gut damit arbeiten kann.
Ergebnis
Wie fällt das Ergebnis aus?
Der Quigo Plus arbeitet zuverlässig! Nach der Wahl des besten Standortes und dem Ausrichten der gewünschten Arbeitshöhe, kann mit der selbigen begonnen werden. Durch die permanente Projektion des Linienkreuzes, ist "lästiges" Ausmessen und Anzeichnen mit der Wasserwaage in vielen Bereichen hinfällig und die Arbeitserleichterung enorm! Das Ergebnis überzeugt, trotz dennoch einiger kleiner Abstriche, die bereits erwähnt wurden. Die Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Gerätschaften überwiegen. Der Quigo Plus kann (unter Betracht seiner Preisklasse und Möglichkeiten) einen schnell überzeugen, ein zukünftiger treuer Geselle bei anfallenden Arbeiten im und außerhalb vom Haus zu werden.
Design
Wie gefällt das Design des Gerätes?
Form und Aussehen des Quigo Plus erinnern an die typische Farbgebung von Bosch-Produkten. Beim ersten Anfassen und Betrachten gelangt man aber schnell zur Einsicht, dass dieser kleine grüne Würfel etwas "günstig" wirkt. Der Deckel des Batteriefaches geht (zumindest bei meinem Exemplar) sehr leicht auf und man hat das Gefühl, dass das nicht lange halten wird. Auch der Schiebeschalter an der Front des Gerätes wirkt ein wenig unbeholfen. Es kommt leicht dazu, dass man den Schalter beim Hoch- oder Runterschieben verkantet. Da bin ich von anderen Bosch-Produkten bessere Haptik und Verarbeitungsqualität gewohnt. Das mitgelieferte Stativ sowie die Zieltafel erfüllen ihren Zweck, hinterlassen aber den Eindruck, nicht aus dem Hause Bosch zu stammen.
Gesamtbewertung
Wie fällt das Abschluss-Fazit aus?
Ich war sehr gespannt darauf, den Bosch Quigo Plus Kreuzlinien-Laser zu testen!
Nachdem das Paket bei uns zu Hause ankam, habe ich mich am selben Abend daran gemacht, den Quigo Plus auszupacken und ihn unter die Lupe zu nehmen. Nach ersten Tests im Wohnzimmer ging es dann am WE rein ins Bad (Vorbereitungen zum weiteren Fliesen legen) und raus in den Garten zum Unterstand. Im Laufe der Zeit ist der Quigo mehr und mehr zum Nützlichen Hilfsmittel geworden. Nicht nur zum Anzeichnen von Hilfslinien, auch zum senkrechten und waagerechten Ausrichten kann der Quigo Plus genutzt werden.
Am praktischsten war bei meinen Arbeiten die Möglichkeit, dass der Kreutlinien-Laser auf dem aufgestellten Stativ um 360° drehbar war und man so die horizontale Linien auf allen benötigten Seitenflächen des Raumes projizieren konnte. Aber auch die senkrechten Linien kamen im Garten beim Unterstand zur Ausrichtung von Holzleisten zum Einsatz.
Mein Fazi: für seine (Preis)Klasse ist der Bosch Quigo Plus ein brauchbarer und guter Helfer, den man in sein Werkzeug-Repertoire aufnehmen sollte!
Ich bedanke mich herzlich, als Tester hierfür ausgewählt worden zu sein!